GARCHING BEI MÜNCHEN (SR). Sie haben eine lange Tradition: Hochlöffel. Laut dem renommierten Baufachjournalisten Heinz-Herbert Cohrs haben sie eine fast 180-jährige Geschichte. „Der erste auf dem Land arbeitende Dampfbagger des Amerikaners Otis von 1836 war bereits mit einem Hochlöffel ausgestattet. Sämtliche schnaufenden Dampfbagger, ob ketten- oder sodann in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts seilbetätigt, arbeiteten mit Hochlöffeln, Greifern oder später auch mit Schleppschaufeln“, schrieb er. Aber auch in der Gewinnungsindustrie im 21. Jahrhundert bewährte sich der Baumaschinentyp. Abbaumethoden, Sohlenführung und Transportwege waren genau darauf ausgelegt. Zur bauma 2025 legt Caterpillar erstmals seit 15 Jahren wieder einen neuen Hochlöffelbagger als Vorserienmodell auf und bietet der Baumaschinengattung eine große Bühne, um sich auf der Messe ins Rampenlicht zu setzen.
„Die offizielle Markteinführung des Cat Hochlöffelbaggers 395 ist für Oktober 2025 geplant“, erklärt Vincent Migeotte, Senior Product und Sales Consultant bei Caterpillar, „aber es gibt keinen besseren Ort als die bauma, um das Vorserienmodell zu präsentieren und potenziellen Kunden die Möglichkeit zu geben, es in natura zu sehen.“ Großgeräte wie ein Cat 395 ziehen Besucher magisch an, die wohl eher selten Berührung zu solchen Riesen haben. Sie faszinieren durch ihre schiere Größe, aber auch durch ihre robuste Konstruktion, die für einen leistungsfähigen Einsatz sorgt, um die anspruchsvollen Anforderungen der Kunden im Bergbau und in Steinbrüchen zu erfüllen.
Wer heute vor einer Investitionsentscheidung steht, welche Technik er einsetzen soll, muss sich das Material anschauen. Handelt es sich um ein grob gesprengtes Haufwerk mit wenig Feinanteil, bietet sich ein Hochlöffelbagger an, der von „unten“ auf der Sohle stehend Muldenkipper belädt. Was die Wahl des Hochlöffels betrifft, so lässt sich damit pro Löffelfüllung ein Volumen von bis zu 6,5 Kubikmetern bewegen. „Das bietet den Betreibern einen großen Produktivitätsschub“, so der Experte von Caterpillar.
Im Fall des neuen Cat 395 stehen im Arbeitsmodus alle Vorteile der Standardfunktionen der nächsten Generation zur Verfügung, um Kraftstoff zu sparen und niedrige Wartungskosten zu erzielen. Laut Vincent Migeotte standen drei Ziele ganz oben auf der Wunschliste der Anwender, als es um die Entwicklung des Hochlöffelbaggers der neuen Generation ging: robuste Grab- und Ausbrechkraft, schnelle Ladezyklen und das Schaufelvolumen maximal auszufüllen. „Die Kunden haben uns immer wieder gesagt, dass sie eine Maschine brauchen, die nicht nur Spitzenleistung bietet, sondern auch konstant mit diesen Spitzenwerten arbeiten kann. Das bestätigt der 395 mit seiner maximalen Grabkraft, gepaart mit einer starken Ausbrechkraft an der Löffelschneide, die eine gute Materialdurchdringung und einen hohen Schaufelfüllfaktor verspricht“, erklärt Vincent Migeotte.
Der 395 FS wurde mit einer Schaufel-Parallelführung und einem Hauptzylinder ausgestattet, der es dem Fahrer ermöglicht, die maximale Leistung der Maschine abzugreifen. Da die Schaufel parallel zum Boden gehalten wird, kann der Fahrer das Eindringen und Laden optimieren.
Bei der Konstruktion wurde Wert auf typische Caterpillar Merkmale wie Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit gelegt. Das äußert sich durch den verstärkten Unterwagen und zusätzliche Zylinderschutzvorrichtungen sowie langlebige Kraftstoff- und Hydraulikölfilter, die Kosten und Ausfallzeiten reduzieren. Indem alle Modelle der nächsten Generation auf derselben Plattform basieren, sind Grundkomponenten identisch, was für die Wartung und den Kundendienst von Vorteil ist.
„Natürlich bringt eine Maschine nur dann ihre beste Leistung, wenn sie mit ihrem Fahrer harmoniert“, meint Vincent Migeotte, der noch ergänzt, dass hier der Entwicklung zentraler Features viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde, die dem Maschinisten das Bedienen erleichtern. Ein Beispiel dafür ist der fest verbaute Aufstieg. Damit kann der Fahrer beim Beladen über die Seite des Muldenkipper-Aufbaus sehen. Denn die Kausalkette dazu lautet: Gute Sicht auf die Arbeitsaufgaben erhöht die Produktivität und die Sicherheit auf der Baustelle.
Die Bedienelemente in der Kabine sind für den Fahrer leicht zugänglich, was die Materialdurchdringung und das schnelle Beladen verbessert. Im Inneren der Kabine sorgen ein ergonomischer Sitz, ein Touchscreen-Display, eine Klimaanlage, Geräuschdämmung und Vibrationsreduzierung für ein komfortables und effizientes Arbeiten.